Das Land wird die Fördermittel für Erinnerungsstätten für 2023 und 2024 deutlich erhöhen. Die gute Nachricht für die Region: Das Denkstättenkuratorium Oberschwaben mit zahlreichen Erinnerungsstätten im Kreis Ravensburg und weit darüber hinaus erhält ab nächstem Jahr erstmals dauerhaft eine Förderung.
Das Denkstättenkuratorium Oberschwaben mit Sitz in Weingarten hat die „Oberschwäbischen Erinnerungswege“ als großes Gemeinschaftsprojekt in Südwürttemberg angestoßen und koordiniert. Mehr als 80 „Denk-Orte“ von Aitrach im nordöstlichen Kreis Ravensburg bis Zwiefalten im Kreis Reutlingen dokumentieren etwa mit Erinnerungstafeln die lokalgeschichtliche Dimension der Gräuel des NS-Regimes. Im Kreis Ravensburg entstanden Denk-Orte in Aitrach-Mooshausen, Leutkirch, Bad Wurzach, Wangen, Waldburg-Hannober, Weingarten, Baienfurt, Ravensburg, Aulendorf, Bad Waldsee, Altshausen und Wilhelmsdorf.
Stele vor dem Studentenwohnheim Weiße Rose in Weingarten (das DENKstättenkuratorium wird vom Studentenwerk Weiße Rose e.V. getragen)Ich freue mich zudem sehr, dass das Land die dauerhafte Förderung der mehr als 80 Gedenkstätten in Baden-Württemberg um insgesamt 182 000 Euro auf 500 000 Euro im Jahr erhöht. Zusätzlich bekommen die Stätten einen Inflationsausgleich von 10 Prozent für Förderungen, um die massiven Kostensteigerungen auszugleichen.
Gedenkstätten sind historische Orte, die an die dunkelste Zeit unseres Landes erinnern. Orte, an denen systematisch Unrecht geschah und der NS-Terror wütete, oder wo Menschen aus politischen Überzeugungen ermordet wurden. Gerade heute ist es wichtiger denn je, daran zu erinnern, was die Konsequenzen sind, wenn die Gesellschaft in einzelne Teile zerbricht.
Ich möchte mich ausdrücklich für die Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer bedanken.
Sie halten die Gedenkorte lebendig und sorgen dafür, dass das kulturelle Gedächtnis von Erinnerungsstätten für eine friedliche Zukunft erhalten bleibt“.
Wir werden die Opfer des Nationalsozialismus nicht vergessen.
Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite des DENKstättenkuratoriums über die Geschehnisse während der NS-Zeit z.B. in Wangen, Bad Waldsee oder Leutkirch informieren.
Auch die Ausstellung Galerie der Aufrechten ist derzeit wieder in Weingarten zu sehen (im ersten Stock vor dem Festsaal der Pädagogischen Hochschule Weingarten).
Die Bilder zeigen die Feierlichkeiten zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau in Ravensburg vom 27. Januar 2022, als in Ravensburg der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wurde. In einer Stehle sind die Namen der alteingesessenen Ravensburger Sinti- und Roma-Familien vermerkt, die 1937 von der Ravensburger Stadtverwaltung im Zwangslager Ummenwinkel eingesperrt wurden. Viele Familienmitglieder kamen im KZ Auschwitz-Birkenau ums Leben. Neben Landtagspräsidentin Muhterem Aras nahmen auch Sozialminister Manne Lucha, OB Daniel Rapp und viele andere Gäste an der Gedenkveranstaltung teil.Das Bild oben zeigt eine der Gedenktafeln entlang des Großen Erinnerungswegs Oberschwaben.
Die Bilder sind Eigentum des Studentenwerks Weiße Rose e.V.