Bei der AK-Klausur Umwelt hatten wir Gelegenheit, uns vor Ort intensiv mit einigen aktuellen Umwelt-Themen zu befassen.
Bei einem Termin mit dem Kreisökologen und Bibermanager des Landkreis Ravensburg, Bertrand Schmidt und dem Biotopverbundmanager und Klimaschutzbeauftragten von Kißlegg, Christoph Mozer, in der Umgebung von Kißlegg haben wir uns vor Ort einen Eindruck davon gemacht, wie sich der Zuzug von Bibern auf die Landschaft auswirkt.
Biber sind wichtige Tiere für das Ökosystem, sie leisten einen wertvollen Beitrag für den Grundwasserschutz, die Erhaltung der Moor- und Feuchtgebiete sowie für die Artenvielfalt. Sie tragen dazu bei, Gewässer zu renaturieren und die Artenvielfalt zu fördern. Denn: durch ihre Aktivitäten wie das Anlegen von Bibernestern und das Fällen von Bäumen schaffen sie Lebensräume für viele andere Tier- und Pflanzenarten.
Aber es gibt auch große Herausforderungen, die mit der Anwesenheit von Bibern verbunden sind. Zum einen können sie durch ihre Aktivitäten Schäden an landwirtschaftlichen Flächen oder bestehender Infrastruktur verursachen. Zum anderen können Überflutungen durch den Bau von Biberdämmen zu Problemen für Anwohner führen.
Laut Herr Schmidt, der das Bibermanagement im Landkreis Ravensburg koordiniert, ist der Landkreis Ravensburg mit 1300 bis 1500 Tieren flächendeckend mit Bibern besiedelt. Schmidt und seine Kollegen bearbeiten mehr als 1000 Konfliktfälle pro Jahr.
Wie Bibermanager Schmidt und Herr Mozer veranschaulichten, wird versucht, ein gutes Gleichgewicht zu finden, indem Maßnahmen zum Schutz von Infrastrukturen ergriffen und den Bibern gleichzeitig genügend Raum für ihre natürlichen Aktivitäten gelassen werden. Dazu gehört auch die Aufklärung der Bevölkerung über das Verhalten von Bibern und mögliche Konflikte, sowie die Entwicklung von Managementplänen, um einen nachhaltigen Umgang mit den Tieren zu gewährleisten.
Denn: Der Biber ist eine streng geschützte Art und es ist verboten, ihn zu vergrämen, zu verletzen oder zu fangen.
Vielen Dank an meinen Landtagskollegen Markus Rösler, Herr Schmidt und Herr Mozer für den interessanten Austausch.