Diese Woche erhielt ich Besuch von meinem Fraktionskollegen Ralf Nentwich, Sprecher für digitale Bildung und für Ernährung.
Das Thema Bildung ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Daher hat die Landesregierung eine große Bildungsreform mit zahlreichen Neuerungen für die Schullandschaft auf den Weg gebracht. Sie nimmt besonders Kinder mit weniger guten Startbedingungen in den Blick. Aufwachsend ab dem Schuljahr 2024/2025 wird unter dem Namen SprachFit bereits im Jahr vor der Einschulung ein intensives Sprachtraining für die Kinder angeboten, die intensiven sprachlichen Förderbedarf zeigen. Zudem werden Juniorklassen eingerichtet, in welchen betroffene Kinder ab 2026/2027 gefördert werden.
Bei den Gesprächen, die Ralf und ich führen durften, kamen viele unterschiedliche Themen zu Wort. Beginnen durften wir den Tag mit einem Besuch an der Werkrealschule Niederwangen. Da es den Werkrealschulabschluss nach den Plänen der jüngsten Bildungsreform bald nicht mehr geben wird, haben wir ausführlich über die Frage gesprochen, wie es mit der Schule in Zukunft weitergehen wird. Entgegen dem Trend im Land wird die Werkrealschule Niederwangen sehr gut angenommen.
Es wird unter anderem zu klären sein, ob die Schule, wie vom Kultusministerium angedacht, zu einem Verbund mit der Realschule in Wangen oder zu einer eigenständigen Realschule weiterentwickelt wird. Denkbar ist auch die Weiterentwicklung zu einer Gemeinschaftsschule, was aber angesichts des Raumkonzepts in Niederwangen schwierig werden wird. Neben der Fragen nach der Zukunft der WRS Niederwangen hatten wir aber auch Gelegenheit, über viele andere Themen zu sprechen. Ralf und ich bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei der Leiterin der Schule, Frau Euperle, und ihren Kolleginnen Frau Haas und Frau Neuland für das offene und wertvolle Gespräch.
Im Anschluss trafen wir uns in der neuen Schulmensa in der Kreissporthalle, um gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Rektor der Wangener Schulen, Heiko Kloos, sowie mit Patrick Well, Leiter der BSW, und Sabine von Strempel, Vorsitzende der Elternvertretung am RNG, zu Mittag zu essen und dabei z.B. über das Thema Digitale Bildung zu sprechen. Im Gespräch wurde deutlich, wie viel Potenzial, aber auch wie viele Herausforderungen in diesem Bereich liegen. Die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten und die Bereitstellung von Lernplattformen sind zwar erste Schritte in die richtige Richtung, doch es bedarf einer klaren Strategie für deren nachhaltige Nutzung. Besonders die Themen Fortbildung der Lehrkräfte, technische Betreuung der Geräte und die Entwicklung moderner, digitaler Unterrichtsinhalte wurden mehrfach als Baustellen benannt.
Auch im darauffolgenden Austausch mit den Rektor*innen der Wangener Grundschulen kamen viele unterschiedliche Themen zur Sprache. Hervorzuheben ist auch hier die Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Besonders die Frage, wie Kinder mit Migrationshintergrund oder sozialer Benachteiligung besser in das Schulsystem integriert werden können, wurde intensiv diskutiert. Die Schulleitungen betonten die Bedeutung von gezielten Förderprogrammen, um die Bildungschancen dieser Kinder nachhaltig zu verbessern. Ein weiteres Thema war der akute Lehrkräftemangel und die Raumnot, beide sind nicht nur in Wangen, sondern landesweit spürbar. Die Schulen sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, qualifiziertes Personal zu finden und gleichzeitig den steigenden Anforderungen der Bildungsreform gerecht zu werden. Dies betrifft insbesondere auch die neuen Ansätze wie die Einführung von SprachFit und Juniorklassen. Hier wird es entscheidend sein, ausreichend Ressourcen und Räume bereitzustellen, damit diese Konzepte erfolgreich umgesetzt werden können.
Zuletzt haben wir das Rupert-Neß-Gymnasium besucht. Der Austausch mit Schulleiter Herr Roth sowie Herr Knape und Herr Vochezer (beides Lehrkräfte) und Vertreter*innen der SMV stand unter dem Schwerpunkt Digitale Bildung und Berufsvorbereitung. Dabei wurde deutlich, wie eng diese beiden Themen miteinander verknüpft sind und wie wichtig es ist, Schülerinnen und Schüler frühzeitig auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Digitale Kompetenzen spielen dabei eine zentrale Rolle, nicht nur im Hinblick auf den Umgang mit Technologien, sondern auch in Bezug auf Problemlösung, Teamarbeit und kritisches Denken im digitalen Kontext.
Die Schule leistet bereits großartige Arbeit, um junge Menschen fit für die digitale Arbeitswelt zu machen. Gleichzeitig wurde klar, dass es an einigen Stellen noch gezielte Unterstützung braucht – sei es durch den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur, praxisorientierte Schulungen für Lehrkräfte oder eine engere Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Diese Punkte nehmen wir mit und werden uns dafür einsetzen, dass die Jugendlichen in unserer Region bestmöglich auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet werden.
Auch die Ausführungen der Schülermitverantwortung (SMV) waren äußerst hilfreich und haben uns wertvolle Perspektiven aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler vermittelt. Es wurde deutlich, wie wichtig es ist, die Anliegen und Ideen der Lernenden ernst zu nehmen und in die Gestaltung der Schullandschaft einzubinden. Besonders die Anregungen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur und der Einbindung digitaler Medien im Unterricht haben uns inspiriert und zeigen, dass die Schüler*innen selbst ein großes Interesse an einer modernen und zukunftsorientierten Bildung haben.
Der Besuch hat deutlich gemacht, wie wichtig der Dialog zwischen Politik und Schulen ist, um die Bedürfnisse und Herausforderungen vor Ort besser zu verstehen und in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Mein Fraktionskollege und ich sind sehr dankbar für die vielen wertvollen Einblicke und werden diese in unsere weitere Arbeit einfließen lassen. Gemeinsam möchten wir daran arbeiten, die Bildung in unserer Region und darüber hinaus weiter zu verbessern und den Kindern die besten Startbedingungen für ihre Zukunft zu ermöglichen.
Abschließend bleibt zu sagen, dass der Tag in Wangen einmal mehr gezeigt hat, wie engagiert Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen an einer positiven Weiterentwicklung der Schullandschaft arbeiten. Dieses Engagement gilt es zu unterstützen und zu fördern – sei es durch eine stärkere finanzielle Ausstattung, den Ausbau von Unterstützungsangeboten oder eine praxisnahe Umsetzung der digitalen Bildung. Wir bleiben dran!
Unser Dank geht an Frau Euperle und dem Team der Werkrealschule Niederwangen, an Heiko Kloos/ Geschäftsführender Rektor der Wangener Schulen und Rektor der Johann-Andreas-Rauch-Realschule, Patrick Well, Schulleiter der BSW, an Sabine von Strempel/ Elternvertreterin am RNG, an Frau Dreier/ Rektorin der Berger-Höhe-Schule, Frau Ladenburger/ Rektorin der GS Deuchelried, Frau Schmitz/ Kommissarische Leiterin der GS im Ebnet, Herr Lindner/ Rektor der GMS Wangen, Herr Rädler/ Rektor der Martinstorschule, Frau Jochum-Dietrich/ Rektorin der GS Leupolz, Frau Wagner/ Rektorin der GS Schomburg-Primisweiler, Herr Roth, Rektor des Rupert-Neß-Gymnasium, Herr Knape, Lehrer und Netzwerkberater am RNG, Andi Vochezer, Lehrer &Ansprechpartner für Berufsorientierung am RNG, und an die Vorsitzenden der SMV am RNG, Sienna Solbach, Aurelio Muzorewa, und Valentin Motz!
Das schreibt die Schwäbische Zeitung.