Im Rahmen ihrer Sommertour durch den Wahlkreis Wangen hat die Landtagsabgeordnete Petra Krebs zu einer von Walter Hudler von der Stiftung Wilde Argen geführten Wanderung geladen. Beginn der Wanderung war beim Wasserkraftwerk in Argenbühl-Neumühle, von dort ging es flussaufwärts bis zum Kraftwerk Talerschachen.
Walter Hudler stellte während der dreistündigen Wanderung die Arbeit der Stiftung vor und konnte bei den rund 20 Teilnehmern mit seinen Erzählungen die Sicht auf die wilde Westallgäuer Naturlandschaft um die Argen erweitern.
Thema war die Argen als Linearbiotop. Es verbindet das Westallgäuer Hügelland und den Voralpenbereich mit dem Bodensee, damit ist ein vielfältiger Artenaustausch möglich.
Aber auch andere Besonderheiten der Argen kamen zu Sprache, unter anderem die intensive Landwirtschaft in Argennähe, die Ausbreitung der Neophyten, wie z. B. das indische Springkraut, die Wasserkraft oder auch die Fichtenmonokulturen.
Walter Hudler wies darauf hin, dass sich das indische Springkraut auch entlang der hiesigen Bäche und Flüsse sehr stark ausbreitet. Außerdem wurzelt das Springkraut recht flach, was bei Hochwasser zu einer starken Erosion an den Ufern führen kann, während heimische Gewächse, die mit ihren tieferen Wurzeln einen natürlichen Hochwasserschutz darstellen, durch das Springkraut verdrängt werden.
Auch Informationen über die bei der Beweidung an den Quellhängen der Argen entstehenden Kuhfladen stießen auf breites Interesse: Eine Kuh produziert ca. eine Tonne Kuhfladen pro Jahr, dadurch entstehen ca. 100 Kilo Insektenbiomasse, dadurch wiederum ca. zehn Kilogramm Vögel.
Zum Abschluss der Wanderung gab es noch eine kleine Besichtigung des Wasserkraftwerks in Neumühle. Eine Besonderheit dieses Kraftwerks ist, dass die Fische das Stauwehr des Kraftwerks nicht über eine Fischtreppe, sondern über einen Fischaufzug überwinden.
Zum Bericht der Schwäbischen Zeitung