Ich wurde am 12. März 1969 in Wangen als letzte von 3 Geschwistern geboren. Den Großteil meiner Kindheit erlebte ich in einem Mehrgenerationenhaus als Kind berufstätiger Eltern. Später zogen wir in ein Dorf in das Nachbarbundesland Bayern. Und so erlebte ich zum ersten Mal den für mich damals beachtlichen Unterschied zwischen Stadt- und Landleben.
Die Wege wurden weiter und die Naturerlebnisse wurden größer. Mein Schulweg in die weiterführende Schule ins 4 Kilometer entfernte Wangen war mit dem Schulbus eine Herausforderung, die damals ohne jegliche Flexibilität gestaltet war. Fahrradwege existierten nicht. Was mich schon damals zu der Einsicht gebracht hat, dass Wege bis 5 km gut mit dem Fahrrad zu bewältigen sind, wenn sichere Wege abseits von vielbefahrenen Straßen vorhanden sind. In dieser Sache hat sich bis heute vor allem unter Grüner Beteiligung viel getan, es gibt aber immer noch sehr viel zu tun.
Nach meinem Schulabschluss entschied ich mich für eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin, diese habe ich abgeschlossen, habe aber niemals in diesem Beruf gearbeitet. Schon damals wollte ich gerne einen Beruf ergreifen, der mehr direkten Kontakt zu Menschen mit sich bringt.
Darum entschloss ich mich nach der Geburt meiner beiden Töchter zu einer zweiten Ausbildung als Krankenschwester. In einer Zeit, in der Krippenplätze, Ganztages-Kita und verlässliche Grundschule noch nicht stattfand, war das für meine Familie und mich ein Kraftakt, der nur durch die gleichberechtigte Zusammenarbeit mit meinem Mann und die unermüdliche Unterstützung von Eltern und Geschwistern gelungen ist. Und auch hier kann ich den Bogen ziehen, der mich zu der Überzeugung gebracht hat, dass Frauen in allen Lebenslagen das Recht auf die Ausbildung haben, die sie sich wünschen und dass Erziehungsverantwortung gleichgewichtet bei Müttern und Vätern liegt. Und vor allem, dass wir um eben das zu ermöglichen ein Betreuungssystem brauchen, das den Familien die Möglichkeit dazu bietet. Auch hier hat sich seit damals, Anfang der 90ziger, viel getan, aber auch da gibt es immer noch viel zu tun.
Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete ich bis zum Beginn meines Mandates im April 2016 als Krankenschwester auf einer neurologischen Station. Dort kümmerte ich mich um schwerbetroffene Kranke, die sehr viel Unterstützung und Pflege brauchen. Mir war immer klar, dass es wichtig ist guten Nachwuchs für die Pflege zu gewinnen. Darum habe ich die Fortbildung als Praxisanleiterin in der Pflege gemacht und habe mich dann um die Pflegeschüler*innen und die Qualität der Ausbildung auf der Station gekümmert.
Ich wurde Mitglied im Betriebsrat und eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ver.di war für mich selbstverständlich.
Schon seit meiner Jugend war ich Mitglied in Sportvereinen, verbrachte viele Stunden in der KJG, der Katholischen Jungen Gemeinde, und war bei vielen Zeltlagern in der Betreuung aktiv. Als junge Frau engagierte ich mich im Jugendzentrum Tonne e.V. in Wangen, wurde Mitglied im Familien -und Frauentreff und leistete dort viele ehrenamtliche Kinderbetreuungsstunden.
Inzwischen bin ich Mitglied bei vielen Vereinen wie z.B. dem Partnerschaftsverein, der Kulturgemeinde, dem Altstadt- und Museumsverein, dem Tierschutzverein und natürlich auch bei der Narrenzunft, bzw. bei mehreren Narrenzünften.
Ich merkte, dass mich das Thema Soziales und Frauenpolitik besonders interessierte, nicht nur gesellschaftlich, sondern auch und vor allem auf der arbeitspolitischen Ebene. Dazu kam, dass ich durch meine Arbeit als Krankenschwester ein besseres Verständnis von unserem Gesundheitssystem entwickelte, und verstand, dass es galt, für eine umfassende medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger – egal welcher Einkommensklasse – einzustehen.
Seit 2007 bin ich Mitglied der Wangener GOL (Grün-Offene Liste) und 2009 wurde ich zur Gemeinderätin für die GOL gewählt. 2014 wurde ich von der GOL-Fraktion zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt und war es bis zu meinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat im Sommer 2021. Die GOL bietet seit 1984 den Bürgerinnen und Bürgern Wangens die Möglichkeit der kommunalpolitischen Beteiligung.
Durch die ehrenamtliche Arbeit als Gemeinderätin verfestigte sich mein politisches Verständnis und ich entschied mich 2016 dazu, für ein Mandat der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg zu kandidieren. Ich wurde im März 2016 in den Landtag gewählt und engagiere mich nun nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch auf Landesebene für die Belange der Menschen aus dem Wahlkreis.